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Diese Seite enthält Auszüge der Chronik, die vom früheren, mittlerweile verstorbenen Besitzer des Hofes Nr.3 , Herrn Held, erstellt und geführt wurde. Diese Chronik von Klein Bünstorf ist bei der zuständigen Stelle einsehbar. Die hier verwendeten Daten beziehen sich auf die mir vorgelegte Chronik bis zum Jahre 1970 und haben keinen Anspruch auf Richtig-/Vollständigkeit.

 

 

Die Dorfschaft Klein Bünstorf ist, im Gegensatz zu den Rundlingsformen vieler Dörfer im Wendland jenseits der Ilmenau, in der Form eines germanischen Haufen-Dorfes angelegt worden. Während in früheren Zeiten stets von 5 zinspflichtigen Hausstellen die Rede war, ist jetzt die Zahl der Höfe zwar dieselbe geblieben, die Gesamtzahl der Besitzungen jedoch auf 15 angewachsen.
Hof Nr. 1 Der Vollhof gehörte nach einer Urkunde vom Jahre 1690 bereits 1607 Heinrich Meyer. Er gehörte im Jahre 1853 Johann Friedrich Strampe. Von den damaligen Gebäuden steht noch das im Niedersächsischen Stile gebaute Wohnhaus vom Jahre 1826, das von Deputatarbeitern bewohnt wurde, 2 Scheunen und 1 Schafstall. Der Schweinestall ist 1907 erbaut worden.
Von der Familie Strampe kaufte 1857 Johann Friedrich v. Cölln aus Bevensen den Hof. Der jüngste und letzte Sohn Günther v. Cölln starb im Nov. 49 durch Motorradunfall, vier Wochen vor seiner Hochzeit. Im Jahre 1966 verkaufte Ilse Pausch, geb. v. Cölln, ihren Hof an Hermann Schlichting in Klein Bünstorf.
Hof Nr. 2 Der damalige Dreiviertelhof gehörte im Jahre 1853 Johann Friedrich Thieding. Er wurde 1856 von dem Interimswirt Jürgen Heinrich Hoyer übernommen. 1876 trat den Besitz Johann Friedrich Stolte an. Diese Familie verkaufte 1888 den Hof an Wilhelm Peters aus Masendorf und wanderte nach Amerika aus Besitzerin wurde dessen Tochter Marie Becker . Ihr Ehegatte Heinrich Friedrich Becker bewirtschaftet den Hof von seinem väterlichen Hof in Ripdorf aus. Von den alten Gebäuden steht nur noch das Wohnhaus und das Arbeiterhaus vom Jahre 1881,Viehstall im Jahre 1919, Schweinestall 1920, Wagen- und Maschinenschuppen 1921 und Scheune 1925.



Nach dem Medinger Amtsprotokoll v. 2.10.1615 verklagte Anna Schröder von Horndorf Hans Thieding von Bünstorf, weil dieser sein Versprechen, sie zu heiraten nicht halten will. Sie hat ihm als Angebinde ein Nasentuch geschenkt. ACHTUNG !! Falls jemand Informationen darüber besitzt, was es mit diesem NASENTUCH ALS ANGEBINDE auf sich hat, wäre es nett, wenn mir diese Info per Eintrag ins Gästebuch oder direkter Mail an mich, bekanntgegeben würde. Herzlichen Dank!
Heinrich Becker verlegte 1948 seinen Wohnsitz von Ripdorf nach Kl. Bünstorf.
1965 ging der Hof an Gerd Becker über.
1967 verkaufte Becker als letzter der Bauer sein Milchvieh. Wegen der Unrentabilität hatten die anderen Bauern im Dorfe ihr Milchvieh schon in den Jahren davor verkauft.
Am 28.1.70 feierte das Ehepaar H. Becker das seltene Fest der "Diamantenen Hochzeit".

Der Halbhof Nr. 3 gehörte nach den Kirchenbüchern im Jahre 1609 Dietrich Otte, 1678 Hans Otte, 1693 Balzar Otte, gierauf dessen Sohn Hans Otte, hierauf dessen Sohn Johann Heinrich Otte, 1778 Hans Heinrich Otte, hierauf dessen Tochter Anna Magdalena Dorothee Otte, die sich 1806 mit Johann Jürgen Meyer aus Walmsdorf verheiratete, 1846 dessen Sohn Johann Heinrich Meyer, 1871 dessen Sohn Johann Jürgen Meyer und seit 1889 dessen einziger Tochter Doris Meyer. Deren Mutter Dorothee Meyer, geb. Schulz, aus Eppensen, verheiratete sich zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannesmit dem Hofbesitzer Wilhelm Staacke aus Jastorf, der dann den Hof bis 1905 bewirtschaftete. Seitdem wurde er für die letzte Besitzerinaus dem Hause Otte, Doris Meyer, durch Pächter bewirtschaftet. Diese verheiratete sich 1911 mit Otto Held aus Reppen, Kreis Sternberg.


Das jetzige Wohnhaus ist 1874 im niedersächsischen Stil erbaut worden, Es brannte 1899 durch Brandstiftung nieder bis auf die südlich gelegenen Wohnräume und wurde damals neu erbaut. Gleichzeitig wurde für zwei niedergebrannte Scheunen die jetzige Scheune erbaut. Der Schafstall ist im Jahr 1846, der Schweinestall 1877 und das Arbeiterhaus 1883 erbaut.
Am 27.1.1960 verunglückte Otto Held, beim Überschreiten der Eisenbahn auf dem Wege bei seinem Hof, tödlich. Die Ursache war vermutlich die grosse Schwerhörigkeit und Kurzsichtigkeit von Held. Am 23. Juni 1969 verstarb Frau Doris Held.
Durch Testament ging der Hof Nr. 3 in den Besitz von Heinrich Schröder aus Heitbrack über. Dieser war ein Sohn von einem Vetter von Frau Held. Heute bewirtschaftet diesen Hof dessen Sohn Gerd Schröder

Der damalige Halbhof Nr. 4 gehörte früher dem Interimswirt Jürgen Christoph Hesebeck, im Jahre 1836 Jürgen Christian Meyer. Er wurde 1874 von Johann Heinrich Meyer übernommen. 1882 ging er durch Kauf an Heinrich Kohlbrandt zu Uelzen über. 1907 übernahm ihn Friedrich Cordes aus Jastorf durch Kauf. Dieser starb am 10.4.1938. Der Hof gehört jetzt dessen Tochter Emma. Ab 1963 übernahmen Helga und Siegfried Rehse den Hof in Pachtung.


Otto Burmester wurde am 27.11.1967 für seine vielseitige Ehrenamtliche Tätigkeit in öffentlichen Ämtern vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
Im Jahre 1966 verkaufte Rehse das letzte Pferd aus dem Dorfe, da die Landwirtschaft sich ganz auf Trecker umgestellt hatte.
Am 1.7.70 wurde Helga Rehse Besitzer des Hofes. Heute bewirtschaftet Jochen Rehse den Hof und betreibt eine Schaf- und Galloway-Rinderzucht.
Der damalige Viertelhof Nr. 5 gehörte im Jahre 1853 Johann Heinrich Wilhelm Niebuhr. Seine Witwe heiratete 1877 Johann Heinrich Vick. 1894 ging der Hof durch Kauf an Georg Schulz und 1890 durch Kauf an Alfred Meyer über. 1901 kaufte ihn Friedrich Wienecke aus Molzen.


1925 wurde Marie Wienecke, die 1924 Hermann Schlichting aus Südergellersen heiratete, Besitzerin des Hofes. Dieser hatte den grössten Teil des Hofes Nr. 1 hinzugepachtet. Die Gebäude sind bis auf einen Schuppen sämtlich durch Friedrich Wienecke erbaut und zwar 1902 der Schweinestall, 1909 Wohn- und Viehhaus und 1913 die Scheune.
1966 kaufte Hermann Schlichting den Hof Nr. 1 hinzu, bis auf die Bünstorfer Heide und die Villa mit Garten (etwa 4 Mrg.). Diese Grundstücke behielt die Besitzerin Ilse Pausch geb. v. Cölln, welche mittlerweile in den Eigentum von H. Pausch übergegangen ist.
Haus Nr. 6. Diese Hausnummer trug das Armenhaus der Gemeinde. Es stand auf der Gemeinde-Sandkuhle jenseits der Ilmenau auf der Heide und wurde 1905 abgebrochen. Die Betreuung der Insassen machte oft Schwierigkeiten durch dasHochwasser der Ilmenau.
Haus Nr. 7 Im Jahre 1861 erbaute, auf einem vom Hofe Nr. 5 gekauften Gelände, der Bahnwärter im Ruhestande Friedrich Christoph Krack, das Wohnhaus mit Stallgebäude und die Scheune. Eine Beihilfe zu dem Hausbau bildete eine Summe von 60 Thalern, die Krackenvetter (wie er allgemein genannt wurde) für die Ergreifung eines Sträflings in der Feldmark erhalten hatte.



Das bei allen Zeitgenossen beliebte kinderlose Ehepaar beschloss, hochbetagt, sein Leben in seinem Wohnhause.
Die Abbaustelle ging 1907 durch Kauf in den Besitz des Arbeiters Otto Meyer, 1911 des Händlers Wilhelm Köhne aus Barum über.
1938 wurde die Hausstelle von dem Besitzer des Hofes Nr. 5 käuflich erworben.
Nr. 8 Die Abbaustelle bildete den Anfang der im Süden des Dorfes Klein Bünstorf gelegenen Siedlung, die im Volksmunde den Namen "Piepenhusen" trägt.


Die Grundstücke sind vom Hofe Nr. 4 überlassen. Wohnhaus und Stallung wurde im Jahre 1909 vom Imker Friedrich Meyer gebaut und 1916 an den Steinsetzer Friedrich Heuer aus Galse verkauft, 1934 von dessen Sohn, dem Schlosser Georg Heuer, übernommen.
Nr. 9 Das Wohnhaus wurde 1909 von dem Weichenstellen Joh. Backhaus Gebaut.


1924 ging es in den Besitz seiner Tochter Marie Meyer In Bevensen über. Es wird von der Witwe des Backhaus Elise bewohnt. Im Jahre 1953 übernahm ihre Enkelin, Frau Thiele, Bevensen den Besitz.
Nr. 10 Aus dem auf Abbruch verkauften Arbeiterhaus des Hofes Nr. 5 baute 1910 der Maurer Heinrich Rüdiger auf einem Grundstück sein Wohnhaus.


Nach seinem Tode übernahm sein Sohn Herbert den Besitz. Dieser verzog nach Bayern und verkaufte seinen Besitz 1956 an den Besitzer von Hof 5.
Nr. 11 Im Jahr 1910 wurde das Wohnhaus von dem Bahnwärter Hermann Harms gebaut. Dieser starb im Alter von 84 Jahren im Januar 1957.

Nr. 12 Im Jahre 1907 wurden auf einem von den Hofbesitzern abgetretenen Gebiete von 5 ha 35 a 51 qm etwa 30 Fischteiche zur Forellen- und Karpfenzucht angelegt. Es entstand damals ein Wohnhaus, ein Nebengebäude mit Stall und Eiskeller und eine Fischbrutanstalt. . Das neue Wohnhaus ist 1934 erbaut. 1938 wurde aus der abgebrochenen Fischbrutanstalt ein Schuppen gebaut.



Der Besitzer Otto Bock aus Bielefeld übernahm 1921 die Besitzung durch Kauf . Bock war Seemann und liesssich auf der deutschen Marschallinsel Kili in der Südsee nieder, wo er eine Kokosplantage betrieb. Die Insel wurde 1914 von den Japanern besetzt, der Besitzer interniert und 1919 ausgewiesen. Bock hielt sich 1925 bis 1939 als Baniendaro in Honduras auf und verlegte 1935 endgültig seinen Wohnsitz nach Klein Bünstorf.

Infolge der Ausbaggerung der Ilmenau 1935 ist der Wasserstand in den Fischteichen gesunken, so dass nur noch Karpfenzucht betrieben werden konnte. 1949 wurde durch den Besitzer auf dem Grundstück ein Kaffeehausbetrieb eröffnet. Dieser wurde von der Tochter Lore Hecke, geb. Bock übernommen und zum Waldhotel erweitert. Im Jahre 1958 erbaute sich der aus dem Osten geflüchtete Landwirt Berg auf dem Bock'schen Grundstück ein Wohnhaus.
Nr. 13 1927 baute die Witwe Frida Wiese aus Sasendorf mit ihren Söhnen aus einem in Medingen auf Abbruch verkauften Hause ihr Wohnhaus. Sie verheiratete sich 1935 mit dem Maurer Pinkernelle.


Etwa 1938 übernahm die Tochter Henny Dittmer. Der Sohn Karl-Heinz, baute sich 1964 im Garten ein eigenes Haus. Henny Dittmer heiratete bald nach dem Kriege Andreas Selm,
Nr. 14 Der Ziegeleiarbeiter Karl Bautsch baute 1935 sein Wohnhaus auf einem Grundstück von 17a .

Nr. 15 Im Jahre 1937 erbaute der Arbeiter Ernst Karnatz ein Wohnhaus auf dem Grundstück.