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Klein Bünstorf und Umgebung


Auch Bunstorpe, Bonstorpe, Bonstorppe, Kleinen Bünsdorf geschrieben, hat seinen Namen wohl vom einem Personennamen Buni oder Bünd erhalten. Ein Ortsname langobardischen Ursprungs lautet Poonengo. Die Bezeichnung torf - dorf - thorf - thrup - torp - Trupp ist sächsischen Ursprungs.

1330-1352 regierten das Fürstentum Lüneburg - Celle, die Herzöge Otto und Wilhelm aus der jüngeren
Linie des Hauses Braunschweig - Lüneburg.
1330
belehnen diese Ludecke von Everingh mit enen Meyerhof unde vif kot to Bunstorpe, bi Bevensen, dat ganse dorp.
Die letzteren gehörten nach dem Erbregister von Medingen der Amtsvogtei Bienenbüttel an und werden nach dem Aussterben der Everingh nicht wieder verliehen sein. Sie sind vielmehr dem herzoglichen Dominialgut wieder anheimgefallen, das von Bienenbüttel verwaltet wurde. Hiermit wurde der Name des Dorfes Klein Bünstorf zum ersten Male erwähnt.
1618-1648 Dreißigjähriger Krieg. Bevensen und die umliegenden Orte hatten viel unter den Truppendurchzügen
und Einquartierungen zu leiden.
1625/26

lag König Christian von Dänemark in Bevensen und Umgegend.

1628 verlangte Tilly nach einem Gefecht mit den Dänen bei Hohnstorf von Bevensen Kontribution
1629 hatte Tilly in Bevensen und Medingen acht Tage sein Hauptquartier.
1632 quartierten schwedische und schottische Truppen in Bevensen und Umgegend.
1635 lagen Schweden daselbst fast das ganze Jahr. General Baner hatte in Medingen sein Hauptquartier.
Im Oktober nahmen kurfürstliche Truppen gewaltsam Brot und plünderten Bevensen.
1636 Schwedische Einquartierung in Bevensen. Plünderung in Medingen.
1637 Schwedischer General Baner in Medingen. Alle dienstfähigen Mannschaften aus Bevensen und
Umgegend mußten von Ende 1636 bis Ende 1637
in Lüneburg schanzen und Kriegsdienste Leisten.
1638 quartierte schwedische Kavallerie sechs Wochen in der Bevenser Gegend.
1639 Plünderung in Bevensen.
1640 plünderten Wolfenbütteler Truppen in Bevensen u. Medingen.
1642 mußten die Bauern aus dem Amte Medingen in Lüneburg für die Schweden schanzen.
1644 Schwedische Einquartierung in Bevensen und Klein Hesebeck.
1645 mußte Bevensen 14 Kompanien Schweden verpflegen.
1647 mußten auf Anordnung des Generals Wrangel Schweden ausgerüstet werden.
Nach dem Kriege lagen in Jastorf zwei Höfe wüst.
1705 fiel das Fürstentum Lüneburg - Celle an das Kurfürstentum Hannover und damit an die ältere
Linie des Hauses Braunschweig - Lüneburg.
1714 wurde der Kurfürst Georg Ludwig von Hannover als Georg I. König von England, da seine Mutter
eine Enkelin des Königs Jakob von England war.
1727-1760 regierte König Georg II von Großbritannien und
1760-1820 regierte König Georg III von Hannover
Durch die Personalunion der Fürsten mit England wurde Hannover in den siebenjährigen Krieg verwickelt.
1757 vom 23.8. bis 6.12. französische Einquartierung in Bevensen. Klein Bünstorf hatte 23 Kriegsfuhren zu leisten und forderte vom Amt 11 Pfl. 22Mgr. 4 Pf. Entschädigung.
1758

vertrieb Ferdinand von Braunschweig die Franzosen.
Klein Bünstorf hatte an die Franzosen geliefert:

110 Rationen Heu = 26 Pfl. 6 Mgr.
67,5 Lyt. Roggen
13 Rationen Heu = an durchziehende Truppen
18 Rationen Hafer

1767 ordnete König Georg III eine topographische Aufnahme der gesamten Hannoverschen
Lande an, im Maßstab 1:21333. Hierbei wurden in Kleinen Bünstorf sechs Feuerstellen festgestellt.
1807

bildete Napoleon das Königreich Westfalen. Der Kreis Uelzen wurde westfälisch. Der Oberamtmann in Medingen War Conton-maire. In Bevensen war ein Maire.- Maire-Sekretär war von 1810 bis 13 Eckermann, der spätere Freund Goethes. Das Land hatte sehr unter Truppendurchzügen und Einquartierungen zu leiden.

1813 zogen 334 Kosaken in Bevensen ein. In der Folgezeit mußten Lebensmittel und Fourage geliefert werden, auch an die Schweden. Bevensen und Medingen rechneten für dieses Jahr einen Schaden von 2048 Pfl. heraus.
1813 Schlacht an der Göhrde. Bevensen hatte vom 1.4.13 bis 24.7.1814 im ganzen 37350 Mann Einquartierung gehabt. Aus allen diesen geschichtlichen Ereignissen geht hervor, daß Klein Bünstorf in den Kriegen nicht soviel gelitten hat wie die Nachbargemeinden. Es ist dieses wohl darauf zurückzuführen, daß das Dorf nicht unmittelbar an einer Heerstraße lag. Die Hauptstraße lief von Uelzen über Barum nach Bienenbüttel und die Nebenstraßé von Oldenstadt über Molzen, Jastorf,
Klein Hesebeck, Bevensen, Medingen nach Bienenbüttel, wo sie sich mit der Hauptstraße wieder vereinigte. Klein Bünstorf liegt zwischen den beiden Straßen.
1814 wurde Hannover Königreich.
1820-1830


regierte Georg IV König von Großbritannien

1830-1837 regierte Wilhelm IV und Hannover
1837 Ende der 123jährigen Personalunion mit England.
Eine Folge davon war, daß die deutsch-hannoverschen Truppen wiederholt für englische Kriegszwecke dienen mußten. Freilich erfuhr das Land durch die einflußreiche englische Politik eine nicht unwesentliche Vergrößerung. 1719 im Frieden zu Stockholm, gewann es von Schweden die Herzogtümer Bremen und Verden. Dadurch kamen die Mündungen der für den deutschen Handel so wichtigen Flüsse, Elbe und Weser wieder in deutsche Hände. Durch die langjährige Zugehörigkeit zu England wurde das Sonderstaatsgefühl der Hannoveraner erheblich gestärkt. Im Besitze Hannovers lähmte England auch die Entwicklung der deutschen Seemacht. Es beherrschte die Nordsee, zumal es 1807 Helgoland besetzt hatte.
1837-1851 regierte Ernst August, König von Hannover
1851-1866 regierte Georg V, letzter König von Hannover, beerdigt in Windsor .
1866 Anschluß an Preußen.
1870/71 Krieg gegen Frankreich.
1914-1918 Weltkrieg. Drei Angehörige der Gemeinde Klein Bünstorf gehörten zu den Gefallenen,
während alle Wehrfähigen eingezogen waren.